(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Monat: November 2020 (Seite 3 von 6)

Microsoft XBOX Series X Erfahrungsbericht

Nach rund einer Woche möchte ich meine bisherigen Erfahrungen mit der neuen XBOX Series X mit euch teilen. Hierbei handelt es sich um keinen ausführlich Test mit Benchmarks oder Dergleichen, sondern lediglich eine subjektive Einschätzung der bisherigen Erlebnisse.

Installation, Einrichtung und Updates

Die Verkabelung (HDMI, LAN, Strom) gestaltete sich als sehr einfach und die Ersteinrichtung war mit Hilfe der Handy-App überhaupt kein Thema. Das erste System-Update dauerte nur wenige Minuten und schob sogleich ein Update für den Controller hinterher. Eine externe Festplatte (480 GB SSD von Western Digital) wurde einwandfrei an einem der hinteren USB 3.0 Ports erkannt und auf Wunsch formatiert.

Bei der Benutzernutzeroberfläche hat sich leider wenig getan. Optisch wurde sie zwar leicht aufpoliert, aber von der Struktur halte ich sie nach wie vor für Katastrophal. So unübersichtlich wie eh und je, aber immerhin etwas geschmeidiger von der Navigation. Alles fühlt sich flüssiger und schneller an.

Spiele, Kompatibilität und externe Festplatte

Bisher konnte ich nur drei aktuelle Titel („Call of Duty: Cold War“, „Assassins Creed: Valhalla“ und „Watch Dogs 3“) in Augenschein nehmen und das „Next-Gen-Feeling“ hielt sich noch stark in Grenzen. Es sind allesamt Spiele, die noch auf den Vorgängerkonsolen spielbar sind und lediglich marginale Änderungen mit sich brachten.

„Call of Duty: Cold War“ (Test) zeigte grafisch immerhin wohin die Zukunft geht und auch „AC: Valhalla“ zeigt trotz etlicher Bugs, wie eine flüssige Open-World ausschauen kann.

Beim Kauf dieser „Cross-Gen“-Titel ist jedoch explizit auf das „X“ in der rechten, oberen Ecke der Verpackung zu achten – denn nur so ist gewährleistet, dass die richtige, sprich aufpolierte Version installiert wird. Gerade bei „Call of Duty“ ist dies ein wenig verwirrend, da beide Versionen im Handel stehen und sich auf den ersten Blick nur vom Preis unterscheiden. Zwar sind auch Beide auf der „Series X“ spielbar, doch nur die teure Variante bringt die technischen Verbesserungen mit sich.

Im Laufe der Woche habe ich auch ein paar ältere Games getestet (u. A. „The Division 2“, „Past Cure“, „Call of Duty Ghosts“, „Gears of War 2“) und die liefen soweit einwandfrei. Schön ist die Möglichkeit, diese Programme auf die externe SSD zu verlagern, um Platz auf der Internen freizuschaufeln. „Series X“ Spiele können zwar auch verschoben werden, starten aber aufgrund der langsameren Geschwindigkeit nicht. Glücklicherweise gibt es hier aber einen Warnhinweis.

Richtig geärgert habe ich mich beim Antesten von XBOX 360 Titeln, von denen ich immerhin auch noch einige in der Sammlung habe und laut Microsoft zumindest teilweise auf dem neuen System weiterfunktionieren sollten. Bei „Gears of War 2“ grundsätzlich auch richtig und trotz mehrmaligen Absturz beim ersten Start irgendwann lauffähig, doch dann kam eine böse Überraschung. Speichern scheint (zumindest bei diesem alten Spiel) nur in der Cloud möglich zu sein und vorher ist eine entsprechende Anmeldung bei „XBOX Live“ notwendig. Als Offline-Zocker habe ich ein solches Abo im Moment allerdings nicht und konnte folgerichtig gar nicht erst einen Spielstand anlegen. DAS hätte man vielleicht früher mal irgendwo erwähnen können.

Abstürze und Bugs

Auf den ersten Blick scheint das System an sich stabil zu laufen, jedoch hatte ich in bzw. vor dem Spielen schon ein paar Abstürze, die glücklicherweise nur initial aufgefallen sind.

Beispiele:

  • „Call of Duty: Cold War“: Absturz im Ladebildschirm zwischen zwei Missionen
  • „AC: Valhalla“: beim zweiten Start nur schwarzer Bildschirm, dann Crash ins Hauptmenü. Beim dritten Versuch hats dann geklappt und trat nicht wieder auf.
  • „Gears of War 2“: Dreimal nach den anfänglichen Hersteller-Logos in Menü gecrasht. Beim dritten Crash war kurz ein weißer Bildschirm mit dem Schriftzug „360 Informationen (oder so Ähnlich) werden abgerufen“. Seitdem einwandfrei, aber eben ohne Speichermöglichkeit (siehe weiter oben)

Insbesondere „AC: Valhalla“ steckt zum aktuellen Zeitpunkt (Stand 18.11.2020) noch voller Bugs, wofür die XBOX grundsätzlich nichts kann. Man bleibt an Wänden hängen und stirbt hierdurch einfach irgendwann oder man läuft mitten auf der Straße und zack sitzt man plötzlich in einer Feuerschale und geht kaputt. Auch die KI hat stellenweise enorme Aussetzer und bleibt in Wänden stecken haut stets in die falsche Richtung. Ärgerlich, aber es besteht Hoffnung auf Patches – schließlich waren die meisten Teile der Reihe am Anfang nicht frei von Fehlern.

Bei „Call of Duty: Ghosts“ (ein normaler XBOX One-Titel) ist das Laufwerk besorgniserregend laut geworden und der Einzug bzw. Auswurf hat danach geklemmt. Nach einem Neustart war es wieder okay. Die Disc war sauber und ohne Kratzer – ich werde das Verhalten im Auge behalten. Laut YouTube bin ich nicht allein.

Zwischenfazit

Jede neue Konsole hat am Anfang ein paar Kinderkrankheiten und die „Series X“ macht zumindest bei mir keine Ausnahme. Grundsätzlich waren die kleinen Macken aber allesamt zu verkraften und ich hatte schon Einiges an Spaß mit dem neuen Gerät. Zwar lassen echte „Next-Gen“-Veröffentlichungen noch auf sich warten, aber die bisher gezeigten Werke verschaffen einen sanften Ausblick auf das Kommende.

Toll ist auch die Aussicht auf Optimierung älterer Games, die dann – sofern sie es nicht eh schon tun – mit höherer Auflösung und/oder höheren Frameraten laufen werden. Beispielsweise „Ghosts“ kam mir schon viel geschmeidiger und absolut ruckelfrei vor. Dabei bleibt das Teil immer schön leise und relativ kühl.

Aufgrund der eingeschränkten Spieleauswahl können Gelegenheitsspieler erst einmal aufatmen und auf bessere Verfügbarkeit warten. Bislang gibt es noch keine unausweichlichen Kaufargumente, aber als Technikfan musste ich einfach schon zugreifen und habe nun die Möglichkeit meinen „Pile of Shame“ (sprich bisher unbespielten XBOX One Spiele) mit gegebenenfalls besserer Performance nachzuholen.

Mit meinen Anschlusstrick (siehe Bericht) funktioniert auch das Zusammenspiel mit dem ASTRO A50 Headset ganz ausgezeichnet und auch hier ist der Sound (besonders bei CoD) eine Wucht.

Getestet wurde die Series X auf einem LG 75″ 4k TV und einem Optoma 4k Beamer, die Soundwiedergabe erfolgte auf einem Marantz AVR in Dolby Atmos und auf einem ASTRO A50 Headset.

Microsoft, XBOX, Call of Duty, Assassins Creed, Watch Dogs etc. sind eingetragene Marken.

Stephen King: Mrs. Todds Abkürzung

Inhalt

Zwei alte Freunde sitzen auf einer Bank und sinnieren über das Leben. Als plötzlich ein bekanntes Fahrzeug an ihnen vorbei rauscht, erinnern sie sich an dessen Erstbesitzern zurück. Es handelte sich um Mr. Todd, die eines Tages spurlos verschwand…

Fazit

Noch immer nehmen die Sichtungen der Kurzgeschichten von Horrormeister King kein Ende und diesmal war der ungewöhnlich klingende Titel „Mrs. Todds Abkürzung“ an der Reihe.

Man sollte von diesem Stück kein Gruselmeisterwerk oder Ähnliches erwarten. Es handelt sich mehr oder weniger um den Dialog zweier Herren und weder Inhalt, noch Finale weisen einen größere Tiefe auf. Das mag ungewöhnlich klingen, liest sich aber flott herunter und belastet nach der Sichtung auf keine Weise.

Der Schreibstil ist gewohnt verständlich und während den Dialogen gibt es keine Probleme mit der Zuordnung. Wiedermal werden eher belanglose Dinge recht interessant aufbereitet und der Leser bleibt bis zum charmanten Ende am Ball.

Besonders gut hat mir die Einflechtung vieler Ortschaften gefallen, die King bereits in anderen Werken etabliert hat. So beschäftigt sich die namensgebende Mr. Todd mit allerlei Strecken rund um „Castle Rock“ und prägt den Titel der Geschichte auf eigene Weise. Das lädt zum Schmunzeln ein.

„Mrs. Todds Abkürzung“ ist kurz und einigermaßen knackig. Irgendwie habe ich immer auf den großen Knall gehofft, doch leider verlief das Ganze eher unspektakulär. Da das Lesen jedoch gut von der Hand ging und keine endlosen Stunden in Anspruch nahm, vergebe ich eine milde Bewertung. Sympathisch war das Stück ja schon irgendwo und King hat immer einen Stein im Brett.

6/10

Harriet – Der Weg in die Freiheit

Inhalt

Nach dem Tod ihres tyrannischen Besitzer gelingt Araminta die Flucht in die Freiheit. Sie taucht bei einer Gruppe von Widerstandskämpfern unter und tritt fortan unter dem Namen Harriet Tubman in Erscheinung. Sie hat sich nicht nur der Befreiung ihrer Familie, sondern auch allen anderen Sklaven verschworen…

Fazit

Filme können Geschichtsunterricht auf interessante und gar nicht mal so biedere Weise vermitteln und „Harriet“ ist genau so ein Fall. Die Handlung mag sich zwar vor über hundert Jahren zugetragen haben, doch ist seine Botschaft alles andere, als aus der Zeit gefallen und zeigt noch heute seine Wirkung.

Der Streifen ist insgesamt eher ruhig und unaufgeregt inszeniert, was man ihm keinesfalls zur Last legen möchte. Die hochwertigen Bilder brennen sich mit ihrer Machart durchaus ins Gedächtnis ein und ein angenehmer Sog entsteht. Durch seine qualitativ hochwertige Aufmachung hat der Zuschauer keine Scheu vorm Abtauchen und die grandiosen Darsteller tragen ihren Teil dazu bei.

Lob geht an alle Akteure, doch sticht Cynthia Erivo in der Titelrolle klar aus der hochkarätigen Besetzung hervor. Sie verkörpert ihre Rolle mit extremer Hingabe und Glaubwürdigkeit. Es wäre vermessen zu behaupten, man könne sich in ihre Lage hineinversetzen, aber das Mitfiebern gelingt ganz prima und die Emotionen nehmen ganz schön mit.

Ich liebe Filme, die uns eindrucksvoll das Leben bewegender Persönlichkeiten präsentieren und dies geling „Harriet“ mit Bravour. Das Werk ist makellos inszeniert, spannend vom Inhalt und hinterlässt am Ende eine gute und nicht minder aktuelle Message. Durch seine Thematik und seine Aussagen ist er im Grunde noch am Puls der Zeit und somit ein wertvoller und rundherum gelungener Beitrag.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Die drei Tage des Condor

Inhalt

Joseph Tuner ist Analytiker beim Nachrichtendienst der CIA und war eigentlich nur eine Kleinigkeit zum Essen einkaufen. Als er wieder zurück zu seiner verdeckten Dienstelle kommt, findet er nur noch die Leichen seiner Kollegen vor. Sofort meldet er den Vorfall bei der Zentrale, doch diese rät dem unbeholfenen Agenten nur zum Abtauchen und dem Meiden sämtlicher Kontakte. Jospeh ist für eine solche Lage überhaupt nicht ausgebildet und versucht bestmöglich einen kühlen Kopf zu bewahren…

Fazit

„Die drei Tage des Condor“ ist ein klassischer Agentenfilm, der aufgrund seines Alters mit typischen Stärken und Schwächen daher kommt und sicherlich nicht Jedermanns Sache ist.

Der Film bricht mit seiner ruhigeren, teils äußerst dialoglastigen Art mit heutigen Sehgewohnheiten. Nicht nur Ausstattung, Kleidung und eingesetzte Technologie erinnern an die 70iger, sondern auch die audiovisuelle Umsetzung, gepaart mit einem altmodischen Gefühl für Timing.

Alles fühlt sich recht behäbig und träge an. Viele Einstellungen lassen sich lange Zeit und Konversationen erfordern Aufmerksamkeit. Die Handlung an sich ist gar nicht mal so komplex, doch eine fast schon besinnliche Erzählweise dehnen sie ein wenig aus. Das mag nicht unbedingt schlecht sein, wirkt aber ungewohnt entschleunigend und damit fast schon wieder anstrengend.

Hoch anrechnen möchte ich allerdings die Grundaussage, die sich aus dem Treiben erst relativ spät herauskristallisiert. Man wirft einen kritischen Blick auf Geheimdienste und deren allgemeine Einflüsse. Ich glaube hier ist der Film nach wie vor sehr aktuell und verfehlt nicht seine Wirkung. Er war nicht unbedingt seiner Zeit voraus, doch ist die Thematik noch immer greifbar und brisant.

Robert Redfort macht seine Sache erwartungsgemäß toll und gibt keinen Grund zur Klage. Man konnte sich gut in seine Lage hineinversetzte und seine Überforderung in vielen Momenten absolut nachvollziehen. Ich verbinde den Schauspieler einfach mit derartigen Rollen und werde ihn als Agent wohl ewig in Erinnerung behalten. Seine ganze Haltung und sein Look passt wie die Faust aufs Auge und seine heute noch immer aktuelle Präsenz spricht für seine Qualitäten.

Damals habe ich mir blind die HD-DVD gekauft und am gestrigen Abend wusste ich, warum ich einen Großteil des Streifens über die Jahre schlichtweg vergessen habe. „Die drei Tage des Condor“ ist wahrlich kein schlechter Film, jedoch für meinen Geschmack zu sehr aus der Zeit gefallen und stellenweise leider ein bisschen langweilig. Ich vermag Klassiker durchaus zu schätzen, aber irgendwie werde ich bei diesem Titel trotz aller Bemühungen nicht so richtig gefesselt. Vielen positiven Kritiken entnehme ich jedoch, dass er vielen Kritikern dennoch sehr gut gefällt – also macht euch bei Bedarf ein eigenes Bild.

6,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

High Crimes – Im Netz der Lügen

Inhalt

Nach einem Einbruch bei Anwältin Claire Heller Kubik werden Fingerabdrücke sichergestellt und alsbald ein Verdächtiger verhaftet. Dumm nur, dass es sich beim Verhafteten dann um den Ehemann der Dame handelt – der scheinbar bereits seit einigen Jahren unter anderem Namen vom Militär wegen eines grausamen Verbrechens gesucht wird. Sie versucht sich nun Klarheit über die Lage zu verschaffen und beginnt an ihrem Geblieben zu zweifeln…

Fazit

Hin und wieder ein spannender Thriller kommt eigentlich immer gut und die letzte Sichtung von „High Crimes“ war bereits so lange her, dass etliche Details vergessen wurden und man sich quasi neu auf das Geschehen einlassen konnte.

Im Großen und Ganzen kann man dem Film wenig vorwerfen. Er baut einen ordentlichen Spannungsbogen auf und hält seinen Twist bis zum Ende bei. Kleinere Längen waren in den knapp zwei Stunden Laufzeit zwar vorhanden, verhagelten aber keineswegs die Laune oder ließen den Zuschauer vom Geschehen abschweifen.

Obwohl einige Szenen vor Gericht stattfanden, war „High Crimes“ kein reines Gerichtsdrama. Vielmehr ging es um Recherchen und die Ereignisse rundum, was dem Ganzen etwas mehr Dynamik als manchen Mitstreitern verabreicht und weitestgehend gut gelungen ist. Man konnte den Spuren der Ermittlungen eigentlich immer ausgezeichnet folgen und die Schlussfolgerungen der Figuren verstehen. Dies sehe ich als großes Plus.

Neben einer tollen Ashley Judd gefiel erneut ein redegewandter Morgan Freeman, der für solche Auftritte scheinbar geboren wurde. Man man ihm den Auftritt als Anwalt mit leichten persönlichen Probleme vollends ab und schmunzelte bei einigen seiner Kommentaren. Allgemein war das Zusammenspiel aller Beteiligten angenehm rund und die Chemie schien überall zu passen. Vielleicht wurde die Gegenseite optisch etwas zu grimmig dargestellt, aber das ging soweit in Ordnung.

„High Crimes“ ist sicherlich keine Referenz in seinem Genre, aber ein durch und durch sehenswerter und spannender Titel. Es machte Spaß den hervorragenden Darstellern bei ihrer Arbeit zuzuschauen und der insgesamt recht logische Verlauf stimmte zufrieden. Das Finale erschien zwar etwas übertrieben, aber immerhin haben wir es ja hier auch mit einem klassischen Hollyoodfilm zu tun. Unterm Strich jedenfalls einen Blick wert.

7/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Stephen King: Lunch im Gotham Café

Inhalt

Ein Mann kommt eines Abend von der Arbeit nach Hause und findet statt seiner geliebten Ehefrau nur einen Zettel mit der Information über eine beabsichtigte Scheidung vor. Er kontert Schreiben ihres Anwaltes mit Antworten seines Rechtsbeistandes und hat kaum mehr Hoffnung auf eine versöhnliche Wiedervereinigung. Ein gemeinsames Treffen im Gotham Café verleiht ihm aber neuen Mut…

Fazit

In den letzten Tagen komme ich von den spannenden Kurzgeschichten von Horrormeister King kaum noch weg und verbringe nicht nur meine Fahrten zur Arbeitsstelle, sondern auch Teile der wertvollen Mittagspausen mit dem Lesen selbiger. Als Letztes musste „Lunch im Gotham Café“ dran glauben und ich habe trotz verqueren Finale wieder mal keine Sekunde bereut.

Auch wenn diese Geschichte mit erneut knapp 60 Seiten sehr überschaubar ausfiel, benötigt die Handlung einige Zeit, um so richtig in die Gänge zu kommen. Vielmehr sei gesagt, dass sich der Großteil recht unspektakulär liest und mit relativ bodenständigen Themen daher kommt. Durch seinen charmanten Schreibstil hält King den Leser aber trotzdem bei Laune und baut mit einfachen, gar alltäglichen Mitteln eine gewisse Spannungskurve auf.

Man kann sich gut in die Lage der Hauptperson hineinversetzen und seine Gedanken mit ihm teilen. Das Scheidungs-Grundgerüst ist greifbar und verständlich in Szene gesetzt. Alles mag zwar nach bewährtem System verlaufen und dennoch möchte man erfahren, wie die Sache ausgehen wird – schließlich entsprang die Handlung der Feder eines fantasievollen Autors, der die Katze sicherlich irgendwann aus dem Sack holt.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und die Story liest sich angenehm runter. Auch wenn die Handlung prinzipiell auf einen Bierdeckel passt und viel zu großzügig umschrieben ist, nimmt man es dem Autoren nicht krumm. Das Finale beinhaltet wieder jede Menge Interpretationsfreiraum und lässt leider mit Fragen zurück. Für den Einen mag dies durchaus annehmbar sein, mir fehlte es wieder ein bisschen an Hintergründen und Motiven.

„Lunch in Gotham Café“ war klein, aber fein und folgt den Spuren der zuletzt von mir besprochenen Kurzgeschichten. King baut seine kleine Erzählung langsam auf, um dem Zuschauer dann mit einem Knall zurückzulassen und eigene Gedankengänge entwickeln zu lassen. Das hat soweit Spaß gemacht, aber eine höhere Bewertung ist in dieser Form beim besten Willen nicht drin. Macht euch bei Interesse selbst ein Bild – viel Zeit ist ja glücklicherweise nicht verschwendet.

6/10

Cliffhanger – Nur die Starken überleben

Inhalt

Rund ein Jahr nach einem dramatischen Zwischenfall kehrt Gabe Walker kurzzeitig zurück in die alte Heimat. Eigentlich wollte der resignierte Bergretter nur seine restlichen Sachen einpacken, doch wird spontan auf eine neue Rettungsmission geschickt. Bei seinem Aufbruch ahnt er allerdings nicht, dass es sich bei den Hilfesuchenden um üble Verbrecher auf der Suche nach verlorenen Geldkoffern handelt…

Fazit

Im breiten Filmaufgebot von Stallone gibt es so einige Klassiker und „Cliffhanger“ ist sicherlich Einer von ihnen. Der Titel bot für damalige Verhältnisse recht spektakuläre Actionsequenzen und nicht blutige Auseinandersetzungen mit den markanten Antagonisten. Am vergangenen Samstag wurde das Steelbook spontan mal wieder aus dem Regal gezogen und die Blu-Ray in den Player geworfen.

Die Handlung ist so simpel, wie effektiv und gibt dem optisch ansprechenden Rahmen genügend Füllmaterial. Der Trip in die verschneiten Berge ist heute noch so eindrucksvoll wie damals und überzeugt mit einer ganz eigenen Atmosphäre. Man fühlt so richtig die Kälte – und den Respekt vor steilen Abhängen und waghalsigen Klettereinlagen der Akteure. Sicherlich fallen kleine Technik-Tricks auf der großen, heimischen Leinwand mittlerweile deutlicher denn je auf – dennoch will ich hier nichts bemäkeln und gebe mich für eine Produktion von 1993 vollkommen zufrieden. Besonders die Bildqualität der aktuellen Scheibe kann absolut begeistern und lässt den Titel äußerst frisch erscheinen.

Begeistern kann natürlich auch ein Sly, der in seinen besten Jahren über Hindernisse kraxelt und sich den Bösewichten mit allerlei Faustakrobatik gegenüberstellt. Sein Spiel war insgesamt echt in Ordnung und die Mimik durchwegs passend. In einen Szenen stielt ihm jedoch ein gut aufgelegter John Lithgow die Schau – der wieder mal einen sehr charismatischen Gegenspieler abgibt und durcheins einige Sympathien für sich verbuchen konnte. Nach dem zuletzt erneut gesichteten Flop „Replicant„, tat es auch gut, einen Michael Rooker in einer sehenswerteren Rolle bzw. hochwertigeren Produktion zu erblicken. Auch er machte seinen Job sehr gut und gab keinen Grund zur Klage.

„Cliffhanger“ versprüht aus jeder Pore den Charme eines Actiontitels der frühen 90iger und macht damit einfach nur Spaß. Seine hochwertige Aufmachung kann auch heute noch vollkommen überzeugen und man fühlt den Hauch vom großen Blockbuster-Kino von einst zu jeder Sekunde. Der Titel ist Kurzweil pur und audiovisuell noch immer extrem stark – so dass es nicht nur für eingefleischte Stallone-Fans eine Empfehlung geben muss. Wer handwerklich top gemachte Action sucht, wird hier trotz seines Alters auf jeden Fall fündig.

8/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

The Night Clerk – Ich kann dich sehen

Inhalt

Bart ist Authist und studiert nach eigener Aussage am liebsten andere Menschen. Beste Gelegenheit dazu bietet ihm sein Job am Empfang eines Hotels, bei dem er allerdings nicht nur die öffentlichen Bereiche, sondern auch die Intimsphäre der Besucher mit verstecken Kameras im Auge behält. Eines Tages wird er bei seinen heimlichen Beobachtungen Zeuge eines Mordes und kann sich aufgrund seiner illegalen Überwachung nicht richtig bei der Polizei darüber aussprechen…

Fazit

Früher war es „Das Fenster zum Hof“ und in der heutigen Zeit eben die Beobachtung von Morden via iPad. Das mag zwar technologisch besser in unsere Zeit passen, erhöht bei eher unspektakulärer Inszenierung nicht unbedingt den Spannungsbogen.

Der Film an sich ist nicht schlecht gemacht, erinnert mit seiner Optik und ruhigen Erzählweise sehr an einen Fernsehkrimi, der sich mal eben wegschauen lässt – aber keineswegs in bleibender Erinnerung verbleiben mag. Alles plätschert vor sich hin und manche Dialoge fühlen sich einfach nur wie Lückenfüller an. Die Handlung passt auf einen Bierdeckel, doch alles wirkte künstlich gestreckt. Die enthaltenen Wendungen waren allenfalls nicht der Rede wert und passend unaufgeregt gestaltet.

Die Darsteller machen ihre Sache soweit ordentlich, aber nie auf einem Level, das man übermäßig loben möchte. Selbst die Verkörperung des autistischen Concierge ist eher solide, als beeindruckend – auch wenn sie schon irgendwo relativ glaubhaft schien und gut ins Setting passte. Mit Ana de Armas gab es zwar was fürs Auge, doch eine sichtlich gealterte Helen Hunt erschrak mit steifer Mimik genau wie zuletzt in „I See You – Das Böse ist näher als du denkst„.

„The Night Clerk“ ist solides Futter für Krimifans, aber nicht der erhoffte Geheimtipp, der aus dem Nichts gekommen ist. Das Resultat ist grundsätzlich nett, aber nichts, wofür man großes Geld ausgeben sollte. Für eine Sichtung im TV oder einem bereits vorhandenen Streamingdienst geht das Teil schon irgendwo in Ordnung – mehr aber auch nicht.

5,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Replicant

Inhalt

Um einen brutalen Serienkiller zur Strecke zu bringen, wird in einem geheimen Labor ein Klon von ihm erstellt und einem seit Jahren mit dem Fall vertrauten Polizisten zur Betreuung anvertraut. Gemeinsam wollen sie die Gedankengänge und somit die Schauplätze kommender Taten ermitteln, um die Bestie endlich aufzuhalten…

Fazit

Wahrscheinlich habe ich es an anderer Stelle von mehrfach erwähnt, aber ich bin seit meiner Jugend ein großer Fan von Van Damme und liebe viele seiner Werke, auch wenn deren Machart manchmal etwas stumpf und unoriginell ausfallen. Seit „Double Impact“ oder „Maximum Risk“ ist das Thema Zwillingsbruder durch und nun versucht man sich mit einer simplen Klongeschichte – und fuhr den Karren so richtig gegen die Wand.

Wenn ich die Wahl zwischen eine durchtrainierten, geistig fitten Bruder oder einem dämlich sabbelnden Klon hätte, so würde ich Ersteres bevorzugen, auch wenn die Handlung weit weniger original gewesen wäre. So benimmt sich der „gute“ Van Damme die meiste Zeit völlig nervig, um dann mit unglaubwürdigen Actioneinlagen immer wieder zu überraschen. Die Handlung besitzt war irgendwo einen roten Faden, dennoch fällt das Folgen inmitten wild zusammengewürfelter Bestandteile etwas schwer. Obendrein sind viele Längen nicht von der Hand zu weisen und die ruckelige Erzählweise macht es nicht besser.

Man springt von Szene zu Szene und gibt sich dermaßen um deren Zusammenhang bemüht, dass es keinen Sinn macht, sich weiter mit den Ermittlungsdetails zu beschäftigen. Für meinen Geschmack laufen sich die beiden Klon-Zwillinge auch viel zu oft über den Weg und kommen dabei einfach zu keinem Punkt bzw. Abschluss – was die Laufzeit sonst auch immens verkürzt hätte. Die eingeflochtenen psychologischen Elemente waren jedenfalls auch nicht ernst zu nehmen.

Der Belgier war noch nie für grandioses Schauspiel bekannt, doch was er hier ablieferte lädt zum Fremdschämen ein. Sowohl der Killer, als auch dessen Verfolger agieren nirgendwo nachvollziehbar und deren jeweilige Darstellung ist total „drüber“. Man kann keinerlei Sympathien aufbauen und selbst die Kämpfe reissen nicht viel raus. Hier sind wir weit besseres gewohnt und greifen uns gelegentlich ganz schön an den Kopf.

Beim Erscheinen von „Replicant“ war die Kariere von Jean-Claude schon auf dem Abstieg und der Titel hat sicherlich seinen kleinen Teil dazu beigetragen. Trotz ihm in einer Doppelrolle und trotz der Beteiligung von Michael Rooker und Ringo Lam (Regie) ist das Ergebnis dermaßen unausgegoren, dass ich den damaligen Blindkauf bei Veröffentlichung bereut habe. Der aktuelle Release auf Blu-Ray ändert daran leider nichts und so kann ich beim besten Willen – selbst für Fans – keine Empfehlung aussprechen. Für mich definitiv einer der schwächeren Werke von Van Damme.

4/10

Fotocopyright: och Media GmbH

The 2nd – Im Fadenkreuz der Söldner

Inhalt

Eigentlich wollte Vic nur seinen Sohn zum Ferienbeginn an der Uni abholen und gerät dabei in eine waschechte Entführungsgeschichte. Ein paar finstere Gestalten haben es auf die Mitschülerin seines Sprösslings abgesehen, die immerhin die Tochter eines ranghohen Richters ist. Dumm nur, dass die potentiellen Entführer nicht wissen, dass es sich bei Vic um einen hoch dekorierten Elitesoldaten handelt, der den Auftrag spontan vereiteln will…

Fazit

Sie als „Helden meiner Jugend“ zu bezeichnen, wäre etwas vermessend – doch im Grunde verbinde ich sowohl mit Ryan Phillippe („Eiskalte Engel“), als auch Casper Van Dien („Starship Troopers“) gute Erinnerungen. Nun treffen die beiden in „The 2nd“ aufeinander und alles fühlt sich irgendwie nach Resterampe und nicht wie hochwertiges Hollywoodkino an.

Das Altern der ehemaligen Garde ist noch das geringste Problem, vielmehr vermag deren schwaches Schauspiel und deren mittelprächtige deutsche Synchronisation nicht so recht überzeugen. Die Darsteller schienen lustlos und konnten nicht einmal in den Actioneinlagen besonders punkten. Alles war lieblos und gefühllos heruntergespult.

Die Handlung reisst ebenfalls keine Bäume aus und liefert im Grunde nur einen weiteren „Stirb Langsam“-Abklatsch, bei dem ein Mann gegen eine ganze Armee angeblicher Top-Soldaten antritt – was in Anbetracht deren Vorgehensweisen allerdings mehr als fraglich ist. Das geschehen benötigt ein wenig um in Schwung zu kommen und erreicht dabei nie ein gefälliges Tempo. Immer wenn man meint, dass man sich nun fallen lassen kann, schleichen sich wieder Längen ein oder mittelprächtige Keilereien schließen die Szene nicht zufriedenstellend ab.

Technisch wirkt der Titel ein wenig billig und hat mich anfangs fast zum Abschalten bewogen. Die Optik entspricht von ihrer Qualität nicht einmal aktuellen mit dem Handy produzierten Filmen und von den Schnitten gab es auch Potential zur Verbesserung. Immerhin protzte man hier nicht mit großartigen CGI-Effekten und leistete sich somit keine Patzer. Alles sah immerhin nach solider Handarbeit aus und ging in Ordnung.

Sonderlich Viel habe ich nicht erwartet und leider auch nicht Mehr bekommen. „The 2nd“ ist ein klischeebeladener 08/15-Actionfilm mit mäßig agierenden Ex-Stars und durchwachsenem Verlauf. Ein richtiger Totalausfall ist das Resultat sicher nicht, aber keinesfalls besser als absolutes Mittelmaß.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

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