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Monat: September 2020 (Seite 3 von 5)

Phantom Kommando

Inhalt

Ex-Elitesoldat John Matrix erfährt, dass sämtliche Männer seiner damaligen Einheit brutal ermordet werden. Noch bevor er sich auf die Suche nach den Drahtziehern machen kann, wurde er bereits von den Attentätern ins Visier genommen…

Fazit

Neben „Terminator“, „Predator“ oder „Total Recall“ gehört „Commando“ für mich zu den ganz großen Klassikern von Schwarzenegger und steht in gewisser Weise auch für eine glorreiche Epoche der schnörkellosen Action-Kracher.

„Commando“ versprüht in jeder Sekunde den unvergleichbaren Charme der 80iger – den wirklich nur ein Film aus dieser Zeit so perfekt widerspiegeln kann. Angefangen bei den schablonenhaft gezeichneten Figuren, über die lachhaft-überzogene Action, bis zu den markigen Sprüchen. Hier wird eine ganz besondere Atmosphäre aufgebaut und bis zum bitteren und ebenso überdrehten Finale beibehalten.

Obwohl der Titel in einigen Passagen recht hart wirkt, nimmt er sich nicht richtig ernst. Dies bemerkt man insbesondere an fast schon sarkastisch-schnulzig inszenierten Szenen, bei denen John beispielsweise zu kitschiger Mucke mit seiner Tochter ein Eis verspeist. Krasser Kontrast zu einigen derberen Shoot-Outs, die heute jedoch nicht mehr für größere Bestürzung sorgen und vor allem technisch zu altbacken daher kommen. Mittlerweile ist der Streifen auch vom Index runter und problemlos beim Elektronikhändler um die Ecke zu finden.

Die Story war noch nie der Rede wert und sollte kein Anstoß für Kritik sein. „Commando“ ist simpel und relativ überraschungsfrei gestrickt – und macht daraus keinen Hehl. Zufälle und arg unglaubwürdige Elemente dominieren das gesamte Geschehen und wollen einfach nur einen Rahmen für Explosionen und Schusswechsel bieten.

Passend zur flachen Handlung erwartungsgemäß auch das Schauspiel der Akteure. In erster Linie fallen Schwarzenegger und Konsorten durch ihre Outfits und dümmlichen One-Linern, denn durch überragende Leistung auf. Wer hier mehr erwartet hat, ist selbst schuld.

Wer Arnie mag und das „Phantom Kommando“ noch nicht kennt, sollte es dringend nachholen. Der Action ist Kult aus vergangenen Tagen und macht auch heute noch richtig Laune. Seine Stumpfsinnigkeit und den Holzhammer-Humor vermag ich gar nicht anzukreiden und freue mich, dass alles noch so prima wie in meiner Jugend funktioniert. Letztlich ein gelungener Retro-Trip mit Charme ohne Ende – und für Oldschool-Actionfans echte Pflicht.

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Der Sanitäter

Inhalt

Ángel mag seiner Freundin nicht immer der beste Partner sein, doch beruflich ist er leidenschaftlicher Rettungssanitäter mit Leib und Seele. Als er bei einem Einsatz schwer verunglückt und im Rollstuhl landet, sind beider Leben aus der Bann geworfen. Ángel wird von Tag zu Tag frustrierter und mutiert zum wahren Psychopathen…

Fazit

Bei den magischen Komponenten „Netflix“, „Spanischer Film“ und „Mario Casas“ werde ich ganz hellhörig und habe mir den relativ überraschend auftauchenden Titel natürlich schnellmöglich zu Gemüte geführt und möchte hier ein paar Worte dazu verlieren.

Ähnlich wie bei „Der unsichtbare Gast“ bauen die Spanier mit simplen Mitteln eine unglaublich dichte Atmosphäre auf und halten die hervorragende Spannungskurve bis zum bitteren Ende bei. In bester Hitchock-Manier entwickelt sich ein echtes Kammerspiel, welches bei Betrachtung der Entwicklung seiner Figuren langsam abzusehen war und an den Bildschirm fesselt.

Mario Casas zeigt sich hier von der richtig fiesen Sorte und wirkt gegenüber früheren Werken nicht nur sichtlich gereift. Man nimmt ihm die Rolle des Psychopathen absolut ab und bekommt durchaus einige Schauer auf dem Rücken. Ganz großes Lob an den sonst so sympathischen Akteur.

Sicherlich hat man viele Elemente woanders schon einmal gesehen, doch hier ist alles stimmig miteinander verknüpft. Der Film bleibt während der kompletten Laufzeit spannend und hat keine nennenswerten Durchhänger. Natürlich verdankt er das auch seiner akkuraten Technik, die mit eher blasen Farben und passender Musikuntermalung für durchwegs unbehagliche Stimmung sorgt. Man Betrachter mag sich vielleicht an kleinen Details („ist das überhaupt der richtige Rollstuhl“?, „Warum kann er seine Beine denn so bewegen?“) stören – für mich ging dies im „Eifer des Gefechtes“ einfach unter und minderte den kurzweiligen Eindruck überhaupt nicht.

Für Thrillerfreunde gibt es eine klare Empfehlung. „Der Sanitäter“ mag von seinen Schauplätzen und Figuren sehr überschaubar anmuten, doch der fantastischen Atomsphäre ist dies nur zuträglich. Wer einen nett konstruierten, stimmigen Titel sucht, liegt hier goldrichtig. Für mich also wieder ein Grund mehr, mich absolut positiv für Netflix auszusprechen.

8/10

Fotocopyright: Netflix

AUTOUTLET Nintendo Switch TV Docking Station

Da sich mein Büro in den letzten Tagen mit Leinwand und Soundbar immer mehr zum Zweit-Kino bzw. Zocker-Raum verwandelt hat, wurde eine weitere Docking-Station für die Switch langsam zur Pflicht. Da das mitgelieferte Original-Dock im Wohnzimmer sein Dasein fristet, habe ich mir in Büro und Schlafzimmer bis dato mit einem simplen USB-Hub (mit Eingang für die Stromzuvor) beholfen. Da alles nun etwas eleganter platziert werden soll, habe ich mich bei einem großen Versandhändler nach weiteren Docks umgeschaut und bin beim „AUTOUTLET“ fündig geworden.

Das Dock ist erfreulich klein und leicht – und hält die Switch trotzdem standfest auf ihrer Position.

An der Front befinden sich zwei USB 2.0 Anschlüsse und einen Klinkenausgang (z.B. für Kopfhörer).

Auf der Rückseite befindet sich neben dem obligatorischen HDMI- und Netzteil-Anschluss auch ein USB 3.0 Port, der bei der original-Dock etwas versteckt im Inneren zu finden war.

Ein besonderer Clou: der Umschalter zwischen TV-Betrieb (Bildausgabe über HDMI und Ladefunktion) und Standbetrieb (Dock fungiert nur als Ständer und gibt kein Bild aus und die Konsole wird nicht geladen).

Die Anleitung ist mehrsprachig, simpel und zweckdienlich.

Im laufenden Betrieb macht das kleine Dock einen schicken Eindruck und hält die Switch trotz meiner großen Joycons recht standsicher.

Positiv:
– kompakt und formschön
– einfacher Anschluss
– 3 USB-Ports
– Umschalter TV-Betrieb/reiner Ständerbetrieb

Neutral:
– mittelprächtige Verarbeitung
– kein Netzteil (hier sei sowieso IMMER das original Nintendo empfohlen!)

Negativ:
– erkennt die Switch manchmal erst nach 2-3 mal aus- und wieder einstecken
– springt manchmal in komischen „Zwischenmodus“, sprich: die Switch gibt nur 480p und keinen Ton aus

Abschließende Worte
Gesucht wurde eine günstige Alternative zur original Dockingstation – die obendrein nett ausschaut und genügend USB-Anschlüsse für weitere Peripherie (Controller, USB-Festplatte) liefert. Im Grunde wurden diese Ansprüche zu einem moderaten Preis erfüllt, doch aufgrund der nicht immer gegebenen Funktionsweise kann ich das Teil nicht empfehlen. Ich muss die Switch (egal, ob direkt am TV/Beamer oder über einen HDMI-Umschalter) jedes Mal 2-3 aus- und wieder einstecken, damit ein Bild erscheint. Zudem wird die Switch dabei manchmal in einen komischen „Zwischenmodus“ versetzt, bei dem das Bild nur in 480p und überhaupt kein Ton ausgegeben wird. An den ersten beiden Tagen hatte ich dieses Phänomen überhaupt nicht und mittlerweile bei jedem verwenden. Wegen diesem Manko muss das Gerät Retoure gehen, ansonsten hätte es zu einem Preis von ~ 25 Euro eine echte Empfehlung gegeben. Verwendet habe ich übrigens das original Netzteil von Nintendo – welches grundsätzlich IMMER (und egal an welcher Dockingstation oder direkt an der Konsole) verwendet werden soll.

Preis-/Leistung: ungenügend


Ich habe dieses Produkt selbst erworben und es wurde mir von keinem Hersteller/Händler zur Verfügung gestellt!

Nintendo und Switch sind eingetragene Marken.

Zweite Chance – Wie weit würdest du gehen?

Inhalt

Polizist Andreas wagt das Unfassbare. Nachdem sein Baby nachts dem plötzlichen Kindstod erliegt, besucht er ein Junkiepaar und tauscht es mit derem Sprössling aus. Zunächst glaubt noch unter Tränen das Richtige zu tun, doch sein Leben wird nie mehr das Alte sein…

Fazit

Hochkarätig besetzt, aber dennoch keine leichte Kost. Was uns die Dänen hier servieren, ist schwer verdaulich – und keineswegs schlecht.

Der Film funktioniert dank vielerlei Elementen, die ihn aus der breiten Masse deutlich hervorheben. Angefangen bei einer krassen Handlung, bis zu den fabelhaften Darstellern, die alles glaubhaft zum Leben erwecken. Hochspannend, hochdramatisch und keine Sekunde langweilig. Das Geschehen fesselt bis zum bitteren Ende an den Bildschirm und lässt einfach nicht kalt. Selbst nach der Sichtung bleibt das Gezeigte noch im Gedächtnis und hallt nach.

Alles wirkt irgendwie surreal und dennoch greifbar. Man kann sich gut in das Szenario hineindenken und fürchtet, dass so etwas auf wahren Ereignisse beruhen könnte. Der unberechenbare Verlauf macht den Titel so ansprechend und hält dieSpannungskurve oben. Mit dem gebotenen Abschluss konnte man nach all der Aufregung dann auch gut leben.

Ich habe Nikolaj Coster-Waldau und Ulrich Thomsen schon vorher für begabte Schauspieler gehalten, doch hier haben sie sich selbst übertroffen. Ihr Spiel geht unter die Haut und verstärkt die allgegenwärtige Dramaturgie um ein Vielfaches. Dank ihnen lebt die tragische Geschichte und wird umso packender präsentiert. Sie gehen förmlich in ihren befremdlichen Rollen auf und verleihen dem Treiben immens Authentizität.

„Zweite Chance“ geht durchaus an die Nieren und ist somit erst recht kein Film für jeden Tag oder für mal eben Zwischendurch. Grandiose Akteure und ein so dramatisch wie spannender Verlauf empfehlen sich für alle Freunde von packenden Thrillern. Aufgrund des eher niedrigen „Wiederschau-Wertes“ halte ich mich mit meiner Punktbewertung allerdings etwas zurück.

7,5/10

Fotocopyright: Prokino (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)

Deep Blue Sea 3

Inhalt

Emma Collins und ihr Team bekommen überraschend Besuch von einem alten Freund. Eigentlich beschäftigen sich die Umweltexperten mit dem friedlichen Erforschen und Gewässern und dessen Bewohnern, doch Veränderungen fallen langsam auf. Angeblich sind drei besondere Haie in der Region unterwegs und haben auf ihrem Weg dorthin schon einige Leichen hinterlassen…

Fazit

Wer nicht viel erwartet, wird auch nicht viel enttäuscht. Irgendwie war bereits im Vorfeld klar, dass „Deep Blue Sea 3“ kein Überhit sein wird und lediglich ein weiterer Aufguss einer eher mittelprächtigen Reihe sein wird.

Zu Gute halten möchte ich dem Titel jedoch seine zeitgemäße Präsentation, die mit warmen Farben, schönen Aufnahmen und natürlich jeder Menge hübschen Menschen überzeugt. Alles wirkt – von ein paar mittelprächtigen CGI-Animationen abgesehen – nicht ganz billig und hat einen netten Charme. Auch auf Seiten der Darsteller ist kein absoluter Ausfall zu berichten – aber so richtig hochwertig ist ansonsten kaum etwas.

Die Geschichte ist so simpel, wie austauschbar und hält keinerlei Überraschung bereit. Alles verläuft nach bewährtem Muster und Charaktere sind schnell durchschaut. Niemand glaubt dem anfänglich besorgten Hilfegesuch und sofort erkennt man, dass die alten Freunde etwas zu verbergen haben. Massig Overacting inklusive.

Man muss kein geübter Filme-Schauer sein, um den einfachen Plot von „Deep Blue Sea 3“ direkt zu erahnen. Dies wäre im Grunde auch nicht weiter schlimm, hätte der Titel darüber hinaus ein kleinwenig mehr zu bieten – aber dem war nicht so. Schöne Menschen in mittelprächtig spannenden Actionszenen holen heute Niemand mehr hinterm Ofen hervor und auch sonst gab es kein Highlight zur besonderen Erwähnung. Unterm Strich ein mäßig-solider 08/15-Tierhorror, der insbesondere an den durchaus unterhaltsamen Erstling nicht heranreicht. Im Grunde also so, wie erwartet. Nicht mehr und nicht weniger – und somit eigentlich keine großartige Enttäuschung.

4/10

Fotocopyright: Warner Home Video

Hannibal Rising – Wie alles begann

Inhalt

In den wirren des Zweiten Weltkrieges muss der kleine Hannibal zunächst dem Tod seiner Eltern erleben und dann dem Mord an seiner kleinen Schwester beiwohnen. Jahre später reift er bei seiner Tante in Frankreich zu einem kultivierten jungen Mann heran, doch hat sein Ziel der Rache nie aus den Augen verloren…

Fazit

Nach „Roter Drache“ (http://wordpress.hard-boiled-movies.de/?p=4094) wollte ich der Vorgeschichte zum weltberühmten Hannibal Lecter noch einmal eine Chance geben – und blieb, wie nach der ersten Sichtung, mit gemischten Gefühlen zurück.

Grundsätzlich ist der Titel nicht schlecht und baut eine solide Atmosphäre auf, aber irgendwas passt nicht zu Hundertprozent. Die CGI zu Beginn sind zwar nicht mehr zeitgemäß und reißen zunächst ein wenig raus – mit weiterem Verlauf ist dieses Manko aber schnell vergessen. Trotzdem gehen nicht alle Elemente vollends auf.

Ich kann jedoch nicht genau beschreiben, was mich an diesem Werk so stört. Irgendwie habe ich mir die Entwicklung des Kannibalen eleganter und kultivierter vorgestellt. Klingt sicherlich irgendwie komisch, aber so richtig wurde ich mit der Handlung um die kleine Schwester und dem recht konstruierten Rachefeldzug nicht vollends warm. Alles wirkte zu sehr an den Haaren herbeigezogen und vor allem zu viel vom Zufall geprägt. Hannibal hat die Peiniger als Kind kennengelernt und scheinbar überschaubare Mühe beim Aufstöbern etliche Jahre danach. Zudem geht die Spur immer weiter und verläuft nie im Sande. Für den Erzählfluss zwingend erforderlich, aber nicht immer sauber zusammengeschustert.

Der junge Hannibal (Gaspard Ulliel) machte seine Sache gut, wurde ein kleinwenig von seiner unpassenden deutschen Synchro-Stimme etwas ausgebremst. Bei Gong Li und den Bösewichten gab es hingegen nichts zu Meckern. Vielleicht sind einige Kontrahenten durch andere – ebenfalls als Widersacher gezeichnete – Rollen etwas vorbelastet, aber gestört hats mich nicht.

Für mich ist „Hannibal Rising“ eher ein ordentlicher Film für sich und nicht unbedingt ein richtiger Teil von „Hannibal“. Klar, dass ein anderer Hauptdarsteller gewählt werden musste, aber auch so bricht der gesamte Stil mit dem bisher gekannten und alles wirkt insbesondere storytechnisch irgendwie nicht würdig genug. Wer sich für die Thematik interessiert, kann gerne mal reinschauen – ansonsten empfehle ich lieber eine erneute Sichtung der Werke mit Hopkins oder der ebenfalls hochkarätigen Serie mit Mads Mikkelsen.

6/10

Fotocopyright: LEONINE

Horns

Inhat

Der Tod einer jungen Dame schockiert die gesamte Stadt und schnell fällt der Verdacht auf ihren Freund, mit dem es am Vorabend des Mordes noch einen öffentlichen Streit gab. Dieser weisst jedwede Kritik von sich und gibt sich aus Trauer dem Alkohol hin. Am nächsten Morgen erwacht er mit seltsamen Hörnen, die ihm scheinbar bei der Suche nach dem wahren Täter helfen sollen…

Fazit

Als ich zum ersten Mal etwas von „Horns“ vernahm, dachte ich mir, dass Daniel Radcliffe mal wieder alles gibt, um vom „Harry Potter“-Image wegzukommen. Bei näherer und absolut unbelasteter Betrachtung eröffnet sich jedoch ein Kleinod, wofür der ehemalige Zauberknabe absolut richtig besetzt wurde.

„Horns“ lebt nicht nur von seiner exzellent agierenden Hauptfigur, sondern in erster Linie von seinem unberechenbaren Plot rund um die namensgebenden Hörner. Es braucht einen Moment, sich mit der merkwürdigen Situation des Protagonisten abzufinden, aber dann macht der Film unglaublich viel Spaß und baut einen ausgezeichneten „Flow“ auf.

Man kann sich nie sicher sein, was als nächstes geschieht. Man muss sich dem (übrigens auch technisch) hervorragend konstruierten Treiben hingeben und einfach nicht an normalen Maßstäben ausrichten. Der Streifen ist ein düsteres, wie buntes Feuerwerk an verrückten Ideen und einer ganz geschickten Erzählweise. Man fokussiert sich auf ein einige Hauptfiguren und gibt Jedem die nötige Tiefe zur Entfaltung. Niemand nimmt in der spannenden Handlung zu viel oder zu wenig Raum ein.

Obwohl viele Elemente arg surreal erschienen, konnte man erstaunlich gut mitpuzzeln. Die Handlung setzte sich verständlich zusammen und irgendwelche Mutationen lenkten nicht vom bodenständigen Kern ab – und vergass darüber hinaus nicht, dramatische und traurig-schöne Momente einzuflechten.

Absurd, brutal, hoffnungsvoll und von Herzen gut. „Horns“ ist ein seltsames Experiment, welches vollkommen aufgegangen ist und mit witzigem Verlauf besticht. Radcliffe macht seine Sache enorm gut und passt mit seiner gesamten Ausdrucksweise wie die berühmte Faust aufs Auge. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und nehme die Scheibe (wieder mal günstig auf dem Flohmarkt gekauft) gerne in die Sammlung auf.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Der verbotene Schlüssel

Inhalt

Caroline ist Sterbebegleiterin und muss für ihren neusten Auftrag tief ins Hinterland von New Orleans reisen. Dort soll sie sich um den alten Ben kümmern, der sich weder richtig bewegen, denn reden kann. Schnell merkt die Pflegerin, dass irgendwas nicht stimmt und sich der Pflegebedürftige vielleicht nicht unbedingt freiwillig in seiner misslichen Lage befindet…

Fazit

Ein objektives Urteil zu „Der verbotene Schlüssel“ fällt mir damals (bei Veröffentlichung) und heute (nach erneuter Sichtung auf Blu-Ray) nicht leicht. Ich bin der Voodoo-Thematik recht wenig zugeneigt („Angel Heart“ ist eine krasse Ausnahme), aber irgendwie mag ich hier die dichte Atmosphäre und den spannenden Verlauf.

Schon ab der ersten Minute zieht die tolle Optik mit ansprechenden Farben in seinen Bann. Technisch zeigt sich der Titel trotz durchgehendem Mangel an Spezialeffekten von seiner besten Seite. Auf der einen Seite wirkt alles schön warm und gemütlich, auf der anderen Seite baut sich langsam ein unbehaglich-spannender Grundton auf – der im Gegensatz zu vielen Konkurrenten nicht zu einem langweiligen „nichts passiert“ verkommt. Auch wenn im Grunde sehr wenig passiert, bleibt man doch am Ball und lässt sich auf das Interessante Treiben ein.

Kate Hudson zeigt sich in erster Linie äußerst sexy, passt aber trotzdem in ihre eher ernster angelegte Rolle. Man nimmt ihr die mitfühlende Pflegerin locker ab und kann sich jederzeit gut in ihre Lage hinein versetzten, ihre Aktionen gar jederzeit bestens verstehen. Der Rest vom überschaubaren Cast gibt sich ebenfalls keine Blöße und macht seine Sache zufriedenstellend.

Was mich an diesem Film trotz so vieler Stärken jedoch gewaltig stört, ist sein schwaches Finale. Nach all der Spannung und dem Mitfiebern wird dem Zuschauer eine simple Auflösung vorgesetzt und die Handlung fühlt sich nicht richtig abgeschlossen an. Mag sein, dass es einigen Betrachtern in dieser Form gefällt, ich fühlte mich jedenfalls leicht veräppelt und dachte in den letzten Minuten ständig „da muss doch noch was kommen“ – aber dem war leider nicht so. Richtig offen war das Ende ja auch nicht, aber irgendwie zu simpel auserzählt.

Aufgrund seines enttäuschendes Abschlusses kann ich „Der verbotene Schlüssel“ leider nur bedingt empfehlen. An für sich war das Werk überraschend gut, doch das schwache Ende kostete letztlich wertvolle Punkte. Wer der Thematik nicht abgeneigt ist oder einfach einen soliden Grusel sucht, kann gerne reinschauen – seit aber auf ein möglicherweise auch für euch unbefriedigendes Finale vorbereitet.

6/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Immer Ärger mit Grandpa

Inhalt

Da Opa seit dem Tod seiner Frau nicht mehr allzu rüstig erscheint, beschließt die Tochter ihn bei sich einzuquartieren. Leider steht die Familie vor einem kleinen Platzproblem und der neue Mitbewohner muss in das Zimmer des Sohnes ziehen – welcher wiederum auf dem Dachboden seine neue Heimat findet. Dem Sprössling passt das gar nicht und erklärt Opa kurzerhand den Krieg…

Fazit

Seichte Familienkomödien gehören ja eigentlich weniger zu meinen Favoriten, doch dank Robert De Niro und Uma Thurman wollte ich dem Titel eine Chance geben. Präsentiert hat sich dann erwartungsgemäß kein Überhit, aber eine durch und durch solide-spaßige Angelegenheit ohne echten Tiefgang.

Anscheinend hatte De Niro richtig Bock auf das Projekt, da er sich seine Rollen wohl locker aussuchen kann und bei nicht-gefallen des Drehbuchs sicherlich abgesagt hätte. Jedenfalls kommt seine gute Laune überzeugend und stellenweise ansteckend daher und wertet die durchaus platten Gags ordentlich auf.

Die Geschichte ist zwar simpel gestrickt und relativ vorhersehbar, dank der guten Besetzung jedoch kurzweilig gemacht und somit absolut unterhaltsam. Alle bewährten Mechaniken greifen hervorragend ineinander und fertig ist die ordentliche Familienunterhaltung. Es ging immer irgendwas auf dem Schirm ab und selten ging es mal etwas gemächlicher zu. Das Verhalten der Darsteller – sofern überhaupt ernst zu nehmen – blieb im Rahmen der Handlung nachvollziehbar und Charakterwandlungen kamen nicht aus heiterem Himmel.

Als unerwartetes persönliches Highlight stellte sich vor allem der Nebencast heraus. Christopher Walken spielt so frisch wie schon lange nicht mehr und stiehlt bei seinen Auftritten allen anderen locker die Schau. Hier sind all die flachen Witzelein und mangelnde Innovation locker vergessen – das Herz des Filmfans geht einfach auf.

Manchmal muss man andere Kriterien an den Tag legen. Schon beim Anblick des Covers hätte ich kein geniales Meisterstück erwartet und das Ergebnis war dann wie erhofft – eine lockere Angelegenheit, die sich prima für eine Sichtung mit dem Nachwuchs eignet und einfach nur unterhalten möchte. Seine geringen Ansprüche erfüllte das Werk mit Bravur und empfiehlt sich somit vollkommen für sein geeignetes Zielpublikum.

6,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Roter Drache

Inhalt

Ein brutaler Serienkiller, der selbst vor Kinder nicht zurückschreckt, zwingt den ehemaligen Agenten Will Graham wieder zurück in den aktiven Dienst. Die Suche nach dem Kriminellen gestaltet sich als Wettlauf gegen die Zeit und zum Vorankommen muss sogar ein alter Feind – Hannibal Lecter – um Hilfe gebeten werden…

Fazit

Ich muss zugeben, dass ich eigentlich ein großer Fan vom „Schweigen der Lämmer“ bin, aber „Roter Drache“ seit seiner damaligen Veröffentlichung nicht mehr gesehen habe. Nun habe ich das gute Stück für kleines Geld auf dem Flohmarkt entdeckt und mir die Blu-Ray am gestrigen Abend zu Gemüte geführt.

Was besonders gefiel, war die unbehagliche Atmosphäre – die den ganzen Film über bestehen blieb und für einen eigenwilligen Sog sorgte. Selten wurde eine Spannungskurve so akkurat gehalten und immer wieder durch nette Wendungen befeuert. Es gab praktisch keine Längen und immer sehenswerte Darbietungen der ausgezeichneten Akteure.

Auch wenn Anthony Hopkins in seinen kurzen Gastauftritten mal wieder für größte Schauer sorgt, macht Edward Norton seine Sache ebenfalls sehr gut. Er kommt zwar nicht ganz an Jodie Foster heran, ist seinem exzellenten Antagonisten Ralph Fiennes mindestens ebenbürtig. Die Chemie aller Beteiligten passt und so macht das Zuschauen richtig Spaß.

„Roter Drache“ gelingt, was vielen seiner Mitstreitern verwehrt bleibt. Er baut eine einigermaßen logische und nachvollziehbare Handlung auf – der man jederzeit gut folgen konnte. Er verläuft sich nicht in unwichtigen Details und springt nicht zu krass zu überraschenden Ermittlungsergebnisse, denen der Zuschauer kaum folgen kann. Man hat das Gefühl, tatsächlich bei den Recherchen dabei zu sein und ein wenig mit zu puzzeln.

Freunde packender Thriller kommen bei „Roter Drache“ definitiv auf Ihre Kosten. Atmosphärisch bis zum Ende, toll gespielt und erstklassig konstruiert. Regisseur Brett Ratner wandelt hier auf den Spuren von Fincher und liefert einen hervorragenden Genrebeitrag ab. Ich kann die Vorgeschichte zum „Schweigen der Lämmer“ auch für Unkundige absolut empfehlen.

8,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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